SAK Solutions Blog Energiebeschaffung

 

Volatilität am Strommarkt: Eine Gratwanderung für Einkäufer

Im Frühjahr 2022 geriet die Welt in Atem, als der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine eskalierte. Die Auswirkungen auf die europäische Energiewirtschaft waren unvorhersehbar. Die Strompreise, die an der Börse gehandelt werden, unterliegen ständigen Schwankungen, beeinflusst von globalen Krisen und anderen Faktoren. Bis Ende 2021 bewegten sich die Preise zwischen 60 und 80 CHF/MWh. Doch der Ukraine-Krieg und andere Einflüsse führten zu einem Anstieg auf über 1000 CHF/MWh im August 2022. Unsicherheiten prägten den Markt, und die Preisvolatilität nahm überdimensional zu. In solchen Zeiten wurde das Know-how der Einkäufer zum Schlüssel für Einkaufssicherheit. Die SAK als Energieversorger bewies durch tägliche Marktbeobachtung und gezielte Zielpreisdefinition ihre Fähigkeit, die gestiegene Preisvolatilität auszunutzen und Kunden in unsicheren Zeiten optimal zu unterstützen.

 

Die Schweiz als Stromdrehscheibe Europas

Die Schweiz spielt eine entscheidende Rolle im europäischen Stromnetz. Ein Zehntel des gesamten Stroms, der zwischen den Ländern Europas ausgetauscht wird, fliesst durch das Land. Durch ein dichtes Netz von Höchstspannungsleitungen wird der Strom übertragen, um Ausfälle und Engpässe zu kompensieren. Die Schweizer Handelshäuser gehören zu den führenden Marktteilnehmern in Europa und handeln eine Vielzahl von Produkten, von langfristigen Jahres- und Quartalsverträgen bis zu kurzfristigen Day Ahead und Intraday-Kontrakten. Der Energieaustausch über europäische Strombörsen und OTC-Handelsplattformen ist eine komplexe Kaskade von Transaktionen, die auf langjähriger Erfahrung und Expertise basieren.

 

Strommarktdesign: Energy-Only-Markt und die Herausforderungen

Das Strommarktdesign in der Schweiz und ganz Europa basiert auf dem Energy-Only-Markt. Nur die tatsächlich gelieferte Menge Strom wird vergütet, und die Bereitstellung von Kapazität wird nicht monetär abgegolten. Der Deckungsbeitrag für die Bereitstellung von Kraftwerkskapazitäten ist daher gering, insbesondere mit dem Anstieg erneuerbarer Energien und der Produktion zu niedrigen variablen Preisen. Dieser Mangel an Anreizen für Investitionen in bestehende und neue Anlagen hat viele Länder in der EU dazu bewogen, Kapazitätsmechanismen in das Strommarktdesign zu integrieren, um die Herausforderungen des Energy-Only-Markts zu bewältigen. Die Schweiz plant ebenfalls Anpassungen an ihrem Strommarktdesign im Zuge der Revision des Stromversorgungsgesetzes.

 

Fazit: Gemeinsam die Energiewende meistern

Die Energiebeschaffung ist ein komplexes Unterfangen, das Fachkenntnisse und strategisches Denken erfordert. Die Volatilität am Strommarkt, geopolitische Krisen und sich ändernde Rahmenbedingungen machen die Arbeit der Einkäufer herausfordernd. Die SAK als erfahrener Akteur auf dem Markt steht in enger Zusammenarbeit mit ihren Kunden, um optimale Beschaffungsstrategien zu entwickeln und durch Marktbeobachtung und Risikomanagement einen sicheren Energieeinkauf zu gewährleisten. Trotz der Unsicherheiten und Herausforderungen am Strommarkt ist die Zielsetzung klar: Die Kunden sollen stets wettbewerbsfähig bleiben und die Energiewende gemeinsam erfolgreich gestalten.